Bevor im Jahr 1955 die erste Internationale Rallye Wartburg gestartet wurde, organisierten die rührigen Eisenacher Motorsportler bereits 1954 die " Fahrt durch Thüringens Wälder ", eine Zuverlässigkeitsfahrt für Wagen und Motorräder mit Start und Ziel in Eisenach am 27./28.November. Dabei wurde der überwiegende Teil der 500 km langen Wagenstrecke in zwei Schleifen während der Nacht ausgetragen. Für die Wagenfahrer der DDR war ein derartiger Wettbewerb mit zwei Sprintprüfungen etwas neues. Darüber hinaus lies ein durchweg zu hoch angesetzter " Schnitt " diese Zuverlässigkeitsfahrt zu einem Nachtrennen durch Thüringens Wälder werden. Trotzdem erreichten von den gestarteten 22 serienmäßigen Wagen der Klassen 1000 und 2000 ccm 14 das Ziel. Gesamtsieger und Klassensieger wurden damals nicht ermittelt und es gab nur eine Medaillenwertung. DieseVeranstaltung war praktisch eine Art Generalprobe zur Rallye Wartburg, die ein Jahr später noch vor der Gründung des ADMV der DDR unter Leitung der Sektion Motorrennsport durchgeführt wurde.
Erste "echte" Internationale Rallye Wartburg in Form einer Zweischleifen-Fahrt über 850 km mit 3 Sonderprüfungen. Inder Starterliste der 69 Teams vor allem auch eine Reihe von Rennfahrern wie Heinz Melkus, Willy Lehmann, Kurt Straubel, Gottfried Pohlan, Kurt Rüdiger, Paul Thiel und Rudi Krause. Gleichzeitig Rallye Premiere des Wartburg 311 und überzeugend bestandene Eignungsprüfung der Neuentwicklung: 6 Wartburg 311 am Start, 6 Wartburg 311 am Ziel, 6 Goldmedaillen, Klassensieg, Mannschaftssieg und Mannschaftspokal in Gold. Im Programmvorwort damals der Schlußsatz: "Die Internationale Rallye Wartburg ist die Erste Veranstaltung ihrer Art in der DDR. Man darf gewiß sein, daß ihr weitere folgen. Rallye hat Zukunft!" Dem wäre auch aus heutiger Sicht nichts hinzu zufügen.
Ende September der zweite Lauf der Internationale Rallye Wartburg durch die Bezirke Erfurt, Halle, Suhl und Gera durchgeführt. Erster Sieg im Gesamtklassent für ein Wartburg 311 durch Kurt Otto / Erich Möller. Die Entscheidung dazu fiel auf den letzten Metern. Zwei Zehntelsekunden entschieden über den Gesamtsieg. Gegenüber der Premiere war die Rallye nicht nur erheblich länger, sondern auch wesentlich härter. Bei 1000 km Gesamtrallye, waren 500 km Sternfahrt und in 5 Sonderprüfungen aufgeteilt. Von 70 Startern waren 49 Besatzungen im Ziel.
Die Veranstaltung pegelt sich im Oktober ein. Zum ersten Mal die Zwickauer Werksmannschaften am Start mit AWZ P70 noch unter der BSG Motor Zwickau Nord und gleichzeitig die ersten ausländische Beteiligung mit 3 Teams vom Motorsportclub Warschau. Es war der zweite Gesamtsieg für Wartburg 311 durch Kurt Rüdiger / Karl Wagner von der AWE Sportabteilung.
Die Internationale Rallye Wartburg erweitere sich um mehr internationale Beteiligung. Die ersten Tatra 603 aus Koprivnice waren am Start, geführt vom bekannten Rennfahrer Jaroslav Pavelka. Dazu noch die Skoda Octavia Super unter Jaroslav Bobek. Die Zwickauer Werkteams von nun an auf Trabant im Rallyeprogramm. Mannschaftssieg in dieser Rallye wurde das Skoda Automobilwerkes Mlada Boleslav. Im Gesamtklassement schaffen des diesmal Werner Jäger / Erich Möller mit dem Wartburg GT der AWE Sportabteilung, die in der Klasse 6 verbesserte Serienwagen gestartet waren.
Rallyefahren wird immer anstrengender. Besonders Mitte Oktober bei schwierigen Witterungsbedingungen mit Regen und Nebel, tiefhängenden Wolken in den Höhenlagen. 103 Starter gehen nach der 200 km Sternfahrt in die 1100 km Zuverlässigkeitsstrecke. Kritische Abschnitte waren hier die Nacht Sprints. Am härtesten traf es die Fahrer auf der Bergrennstrecke von Kelbra zum Kyffhäuser, die im dichten Nebel auf schmierigem Laub gefahren werden mußte. Bei fehlender Sprechverbindung Start-Ziel waren zeitweise 3 Fahrzeuge "überfällig", die auf der Prüfung herausgeflogen waren und die man erst nach längerem Suchen fand. Gesamtsieger dieser Internationale Rallye Wartburg waren Kurt Otto / Siegfried Langen auf ihren Wartburg.
Nach mehrmaligen Terminverschiebungen wurde doch noch im Oktober gestartet. Günstige, fast ideale Witterungsbedingungen, so daß von 68 Startern 51 das Ziel erreichten. Dafür härtere Auseinandersetzung der Konkurrenten untereinander auf der Zuverlässigkeitsstrecke über 1203,6 km mit 3 Sprint und 2 Spezialetappen. Nach mehrjährigem Anlauf erster verdienter Gesamtsieg der Wartburgbesatzung Günter Rüttinger / Paul Thiel.
Diesmal 1540 km bei dichten Nebel, nasser und schmieriger Fahrbahn. Außer der Sprintstrecken waren auch 10 Runden Nachtleistungsprüfung auf dem Sachsenring dabei. "Die VII. Auflage war nahe an jener Grenzen, hinter der als Alternative dann nur das Abgleiten in ein Massaker für die Mechanik verbleibt, oder eben die bis zum Extrem gesteigerte Überforderung der physischen und psychischen Kräfte der Fahrer bis zur totalen Erschöpfung während einer Nonstopfahrt. Kurz vor jenem kritischen Scheitelpunkt und nur dort zeichnet sich jedoch ein wertvolles Prüffeld für das technische Vermögen von Serienwagen sowie das fahrerische Können in aufschlußreicher Differenzierung ab. Genau in diesem schmalen Bereich lag die VII. Internationale Rallye Wartburg!" Zum zweiten mal hat die Wartburgbesatzung Günter Rüttinger / Paul Thiel den Gesamtsieg bei der Internationale Rallye Wartburg.
Acht Länder mit 94 Fahrzeugen sind am Start. Neben unseren AWE Mannschaft waren Piloten aus Ungarn und Polen vertreten sowie ein PS-starkes Aufgebot aus Schweden, Dänemark, Finnland und Holland. Die 1238 km lange Strecke führte diesmal bis ins Erzgebirge und in die Sächsische Schweiz. Harte Auseinandersetzungen in allen Klassen und in der Gesamtwertung, die die Schweden Hans Lannsjö / Hans Sundin auf Volvo mit nur einer Zehntelsekunde Vorsprung vor der Wartburgbesatzung Kurt Otto / Erich Möller gewannen. In der Mannschaftswertung ließ sich das Automobilwerk Eisenach, das drei Wartburgs unter die ersten Sechs brachten, den Sieg nicht nehmen.
Verfrühte Blumen am Start für Kurt Otto zu seiner hundertsten großen internationalen Rallye. Das war dem Mann, der schon tausende schwerer Rallyekilometer in ganz Europa hinter sich hatte, eingedenk des alten Rallye-Sprichwortes "Abgerechnet wird zum Schluß" gar nicht recht. 80 km später flog der graue Wartburg mit der Startnummer 50, als er durch das Kurvenlabyrinth auf lockerem Streusand zum Hexentanzplatz hochfegte, nach zweimaligem Überschlag ins Buschwerk. Aus! Bei dieser Rallye triumphierten die Ausländer. Das polnische Ehepaar Sobieslaw Zasada / Ewa Zasada gewann auf dem Steyr Puch vor Vladimir Hubacek / Vojtich Rieger aus der CSSR und dem gemischten Finnland / DDR-Team Wolfgang Knorn / Lothar Sachse. Die Mannschaftswertung ging anden Automobilclub Krakow.
Die X.Internationale Rallye Wartburg als Jubiläumsveranstaltung. Dazu resümmierend im Programm."Gleichzeitig war die erste gelungene Großveranstaltung 1955 Grundlage und richtungsweisend für die Entwicklung dieser Sportart in der DDR." Gesamtsieg Kurt Otto / Hans Rauen. Erstmalig Einsatz des Zwischentyps Wartburg 312/1 mit neuem Fahrwerk. Spektakuläres Abschlußrennen auf dem Stadtrundkurs im Ernst-Thälmann-Viertel in Eisenach Nord.
Härteste und schwerste Fahrt in der Geschichte der Internationale Rallye Wartburg überhaupt. 135 Starter, 37 am Ziel. Nonstopfahrt über 1700 km in etwa 33 Stunden. Den Gesamtsieg holte ist die Besatzung Kurt Otto / Wolfgang Strehlow auf Wartburg 353, der zum ersten mal eingesetzt wurde. Dazu die Pressestimmen:"Sportecho"- Wartburg-Extraklasse, XI. Internationale Rallye Wartburg war diesmal eine Zerreißprobe par excellence; "TLZ"-Rallye Wartburg stellte Anforderungen wie noch nie; "Illustrierter Motorsport"- XI. Internationale Rallye Wartburg bei Nässe, Nebel, Nacht und Schnee.
Harter Test auf 1516 km für 70 Fahrzeugbesatzung aus der DDR, UdSSR, Dänemark und Polen. Trotz hoher Anforderungen noch 37 Wagen am Ziel. Gleichzeitig war diese Rallye der bis dato größte Erfolg für das Eisenacher Werk. Platz 1 - 4 im Gesamtklassement für Wartburg 353 und Sieg bei den Club - und Fabrikmannschaften.
Schwere Fahrbedingungen durch wechselhaftes Wetter mit anhaltenden Schneefällen in den Kammlagen, starkes Schneetreiben und Schneeglätte. Nachts teilweise starker Nebel. Alle Teilnehmer hatten große Schwierigkeiten bei der laufenden Veränderung der Reifenbestückung. Erster Trabant Sieg zur Internationale Rallye Wartburg durch Eberhard Asmus / Lothar Sachse und Helmut Piehler / Klaus Riedel vor einem dänischen Austin Mini Cooper und zwei Wartburg.
Erster Sieg in der Gesamteinzelwertung für das Eisenacher Fahrerpaar Peter Hommel / Günter Bork. Auf den folgenden Plätzen Egon Culmbacher / Werner Ernst, Wolfgang Strehlow / Bernd Malsch. Dazu konnte noch die Club - und Fabrikmannschaften gewonnen werden. Starke internationale Besetzung mit Startern aus der UdSSR, CSSR, Dänemark, Polen, Bulgarien und Ungarn.
Bereits bei der ersten Schleife durch anhaltenden Regen und schnelle "Schaftrichter-Etappen" stark dezimiertes Feld. Schwerer unverschuldeter Unfall des Eisenacher Spitzenfahrerpaares Horst Niebergall / Harald Würfel. Peter Hommel / Günter Bork fielen durch Streckenstrafpunkte weit zurück. Dafür Glanzleistung von Culmbacher / Ernst. 0 Strafpunkte auf 1500 km Strecke mit 24 ZK. Dazu ausgezeichnete Zeiten bei den schnellen Sprintstrecken. Das war der Gesamtsieg. In der Pokalwertung: Bei den Nationalmannschaften kam die CSSR zum Erfolg, während Wartburgmannschaft in der Club - und Fabrikmannschaft gewinnen konnte.
Nach dem "Illustrierten Motorsport" eine besonderst dramatische 3. Schleifen bei der XVI. Internationale Rallye Wartburg. Der Hammer traf in Oberhof. Rekordausfallquote: von 122 Startern nur 20 in Wertung am Ziel. Mannschaftssieg ging an die DDR. Sieg im Einzelklassement an CSSR. Das polnische Ehepaar Sobieslaw Zasada / Ewa Zasada, was wieder am Start war, mußte diesmal aufgeben. DDR führt im Pokalwettbewerb für Frieden und Freundschaft. Gästelob für Organisatoren.
Abbruch der Veranstaltung kurz nach dem Start, da sich auf der Sprintprüfung 1 Eisenach - Förtha ein schwerer Unfall von Rainer Witzmann mit tödlichem Ausgang ereignete. Um allen Piloten die schwere psychische Belastung abzunehmen und weitere Unfälle auszuschließen, wurde von der Fahrtleitung und den Sportkommissaren diese Entscheidung getroffen.
145 Starter und nur 29 am Ziel. DDR Nationalmannschaft gewann Pokallauf und AWE Wertung der Fabrikmannschaft. Entscheidung fiel bei den Sprintprüfungen und Nebeletappen in den Tälern des Thüringer Waldes, wo es zu erheblichen Zeitverspätungen und Strafpunkte kam. Resümee: 1.Platz Blazej Krupa / Piotr Mystkowski auf Renault Gordini. 2. Platz Llia Tschubrikov / Kiro Kirov beide auf Renault-Gordini, vor einer Skoda 120S Besatzung und Wartburg 353W Besatzung im Gesamtklassement.
135 Besatzungen am Start und 37 in Wertung am Ziel. Alle Fabrikmannschaften ausgefallen. Harte Positionskämpfe in der Gesamteinzelwertung. Favoriten Horst Niebergall / Bernd Frommann fuhren Zeitkontrolle zu früh an und verschenkten damit den Gesamtsieg, obwohl sie von 10 Sprintprüfungen 8 gewonnen haben.
"Jubiläumsrallye als Schönwetterfahrt" als Schlagzeile des Illustrierten Motorsports". Trotzdem erreichten von den 163 gestarteten Fahrzeugen aus / Nationen der 1157 km Tour mit 14 Sprintprüfungen nur 77 das Ziel. Packende Kämpfe in der Einzel -, National - und Pokalwertung. Großes Sterben bei den National -, Fabrik - und Clubmannschaften, die stark dezimiert wurden. In der Nationalwertung siegte die UdSSR vor der DDR. Auf den weitern Plätzen Ungarn und Bulgarien. Bei den Fabrikmannschaften siegt das Wartburgteam obwohl 6 Ausfälle zu beklagen sind. Die Trabantbesatzung wurde Zweiter. Von 27 Clubmannschaften erreichten nur 9 das Ziel. In der Gesamtwertung zwei Skodabesatzung vorn. Unter den ersten zehn waren noch 2 Ladas, 5 Wartburgs und 1 Moskwitsch.
Kleine Dramen beim großen Rallyegeschehen, besonders in der ersten Nacht durch Nebel. Allein auf dem Sprint von Zeilfeld nach Reurieth kamen 8 Fahrzeuge vom Rallyepfad ab. Darunter auch das der Gebrüder Klaus Dieter Krügel / Wolfgang Krügel. Nach dem Ausfall des zweiten Werkswartburg unter Horst Niebergall / Bernd Frommann platzte die Fabrikmannschaft,so daß der begehrte Mannschaftspokal zum befreundeten Automobilwerk nach Mlada Boleslav für ein Jahr entführt wurde. Durch den Nebel der ersten Nacht und Regen in Verbindung mit schmierigen Fahrbahnen in der zweiten Nacht, kam nicht eine einzige Fahrzeugbesatzung ohne Zeitverspätung über den Zuverlässigkeitsparcours. In der Gesamteinzelwertung wieder 2 Skodabesatzungen vor dem Werkswartburg von Dieter Heimbürger / Roland Weitz.
Nächtliches Feuerwerk im Thüringer Wald. Gespenstischer Feuerschein lodert in der Ortslage Schnellbach in der dritten Morgenstunde des 27. Oktober. Der weiß-rote Rallyewartburg mit der Startnummer 3 steht etwa 30 km vor dem Ziel in hellen Flammen. Verzweifelt bemühen sich die Fahrer Dieter Heimbürger / Roland Weitz und die herbeigeeilten Helfer den 353 WR vor dem Flammentod zu retten, vergeblich! Der in den Motorraum geflossene und durch einen Funken entzündete hochoktanige brennende Kraftstoff breitet sich schnell aus und erfaßt den ganzen Wagen. Schwerer Schlag für die Eisenacher Werksmannschaft, die nicht nur ein im Gesamtklassement weit vorn liegendes Fahrerpaar, sondern auch eine Trumpfkarte bei der Rückeroberung des in die CSSR entführten Wanderpokals verlor. Die anderen 3 Werksbesatzungen halten jedoch durch und bringen die notwendigen Punkte für die Rückgewinnung des Pokales. Darüber hinaus brach die Skoda- Werksmannschaft bereits in der ersten Runde durch 2 Ausfälle auseinander. Sprintkönig wurde der etwa 170 PS kraftstrotzende Polonez des internationalen Klassemannes Maciej Stachowiak mit Copiloten Jacek Rozanski, der das Zepter bei den Sonderprüfungen nie aus der Hand gab. Das war der Garantieschein für den Sieg im Gesamteinzelklassement.
Start zum Tag, als der Regen kam. Als Regen - und Nebelschlacht ist diese Rallye in die Geschichte eingegangen. Neben den 21 Sprintprüfungen wurden den 222 Aktiven noch zusätzliche Scharfrichter in Form von wolkenbruchartigen Regenfällen vorgesetzt, die auch den über 600 hinter den Kulissen wirkenden Helfern schwer zu schaffen machten. Die Umstellung vom freundlichen Herbstwetter der Trainingstage auf die stürmischen und neblichen Wettbewerbsnächte wurde auch vielen Spitzenfahrern zum Verhängnis. Von den 111 Wagenbesatzungen erreichten nur 34 das Ziel. Trotz des schlechten Wetters, konnte sich die Wartburgbesatzung Dieter Heimbürger / Roland Weitz über den Sieg freuen.
Endgültiger Gewinn des 1974 vom VEB Automobilwerk Eisenach ausgeschriebenen " Pokals für die beste Fabrikmannschaft der Automobilindustrie der sozialistischen Länder" durch die Wartburg Fabrikmannschaft,nachdem diese Trophäe zum 5. Male in unterbrochener Reihenfolge errungen wurde. Das bis dato erfolreichste Eisenacher Fahrerpaar Dieter Heimbürger / Roland Weitz ( 66 Rallyeeinsätze, 3 Gesamtsiege, 36 Klassensiege, 32 Gold -, 13 Silber - und 7 Bronzemedaillen), gewann die Gesamteinzelwertung zum 2. Male hintereinander.
Siebenter Pokallauf zur XXV.Internationale Rallye Wartburg in Eisenach, bei der die Nationalmannschaft der UdSSR bereits als Pokalgewinner feststand. Rallye stand im Zeichen der stark auftrumpfenden CSSR Fahrer. Leo Pavlik / Frantisek Simec auf dem schnellen Renault R5 Alpine waren nicht zu halten und gewannen im Gesamtklassement. Bei den Nationalmannschaften belegte die DDR hinter der CSSR noch vor der UdSSR Rang 2. Bei der Club - bzw. den Fabrikmannschaften trumpften die sowjetischen Fahrer auf und lagen mit Autoexport Moskau bzw. Lada Togliatti vorn.
Der von den CSSR Fahrern gefürchtete und dem AWE Team erhoffte Regen blieb aus,so daß die leistungsstärkeren Skodas ihre PS auf die Strecke bringen konnte. Trotzdem hing der Gesamtsieg von Vaclav Blahna / Pavel Schovanek am seidenen Faden und die Mannschaft flog auf, als Vorjahressieger Leo Pavlik sich mit rauchendem Motor in den Parkferme schleppte. Die Eisenacher Dieter Heimbürger / Thomas Bruchmann und Klaus Dieter Krügel / Mattihas Ranisch, die Platz 2 und 3 belegten,waren immer in Tuchfühlung. Bei der Verfolgungsjagd kam Dieter Heimbürger auf dem Sprint zur Hohen Sonne von der Strecke ab, behielt den Wagen unter Kontrolle und schrammte nur die Tür an einem dicken Baum. Glück des Tüchtigen?
Nachdem Dieter Heimbürger nach der Saison 83 die Zündschlüssel an den berühmten Nagel gehängt hatte, startete er nochmals zur Internationale Rallye Wartburg und gewann im Gesamtklassement. Die Presse, "TNN" vom 22.10.1984, sah das so: "Comeback": Dieter Heimbürger kam, sah und siegte! Mit dem Gesamtsieg von Dieter Heimbürger / Thomas Bruchmann endete am Sonnabend die 27. Rallye Wartburg. Auf Rang 2 kamen Wolfgang Krügel / Dieter Schenk vor Roland Fink / Jürgen Höch, womit das AWE Team die Fabrikmannschaftswertung überlegen vor Trabant gewann". Dieter Heimbürger, der nunmehr im AWE Kundendienst arbeitet, ist damit der bis dato beste Fahrer der Eisenacher Sportabteilung. 4 Gesamtsiege, 11 zweite und 10 dritte Plätze, 41 Klassensiege, 41 Gold -, 18 Silber - und 9 Bronzemedaillen bei 88 Rallyeeinsätzen.
"Schönwetter - Rallye" über 735 km mit 39 % Sprintanteil, bei der viel Staub aufgewirbelt wurde. Hier versuchten von Anfang an die späteren Gesamtsieger und Zweitplatzierten Milan Dolak / Vaclav Hadravek und Jan Trajbold / Vladimir Zelnika aus der CSSR die leistungsmäßige Überlegenheit ihres neuen Skoda 130 LR auszuspielen. Die sehr diszipliniert und immer optimal im Grenzbereich fahrende Eisenacher Werksmannschaft sicherte sich die Plätze 3 bis 5 und den Mannschaftssieg.
Erneuter Erfolg von Milan Dolak, diesmal mit Copilot Jaroslav Palivec, vor Wolfgang Krügel / Dieter Schenk und Eberhard Uth / Volker Hofsommer auf dem Wartburg 353 W 460. Die gute Platzierung der anderen Wartburg - Fahrer sicherte die ersten Plätze bei den Fabrik - und Clubmannschaften.
Wieder einmal schlechtes Wetter zur XXX.Internationale Rallye Wartburg für die 125 Besatzungen. Das für eine spannende Rallye sorgte. Das Jahr 1987 ist das Jahr der CSSR Fahrer. Der Eins Zwei Dreisieg war die Folge. Vaclav Blahna / Pavel Schovanek auf Lada 2105 MTX gewinnen die XXX. Rallye Wartburg vor Vaclav Arazim / Julius Gal und Maly / Becka. Die Eisenacher Werksmannschaft versuchte alles, aber dieses mal ging der Erfolg an die CSSR.
Die XXXI.Internationale Rallye Wartburg war wieder ein großer Erfolg für die CSSR Fahrer. Vaclav Blahna / Pavel Schovanek wollten wieder den Sieg. Zwecklos! Dieses mal hatte die Skodabesatzung Pavel Sibera / Petr Gross die Nase vorn. Sie siegten vor Jiri Urban / Jiri Klima und Vaclav Blahna / Pavel Schovanek.
Noch beim Start zur XXXII.Internationale Rallye Wartburg murrten einige Piloten: "Schönwetterfahrt". Doch als die 135 Kilometer der ersten Runde absolviert waren, konnte davon schon keine Rede mehr sein. Petrus öffnete seine Schleusen, und so wurde die gleiche Runde beim zweiten Durchfahren bereits zum Scharfrichter. Von den 115 Startern erreichten nur 57 das Ziel. Für Wolfgang Krügel / Dieter Schenk wurde des zum tollen Heimspiel. Sie gewann die Rallye Wartburg vor Klaus Dieter Krügel / Roland Fink und Frank Ficker / Reiner Leonhardt.Die Mannschaftssiege gingen so auf das Konto der Eisenacher Mannschaft.
Das letzte mal wo die Eisenacher Werksmannschaft an den Start geht. Matthias Fallenstein / Thomas Schellhammer hielten noch mal die Ehre. Da der Sieg aussichtslos war wollten Sie wenigstens den Klassensieg. Gewinner der XXXIII.Internationale Rallye Wartburg wurde Sepp Haider / Christian Geistdörfer auf ihren Opel Kadett GSi 16V.